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Kurzumtriebsplantagen

Anlage und Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen (KUP) auf landwirtschaftlichen Flächen

Die energetische Nutzung von Biomasse in Deutschland ist fester Bestandteil der Energie-Strategie unserer Regierung, erneuerbare Energieträger (Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme, Biomasse) aus Gründen des Klimaschutzes (Reduzierung der Treibhausgas- vor allem der CO2-Emissionen) und der Ökonomie (Reduzierung des Verbrauches fossiler Energieträger, Wertschöpfung) stärker zu nutzen. So sollen bis zum Jahr 2020 in Deutschland aus erneuerbaren Energieträgern 18 % des Endenergieverbrauchs gedeckt und bis zum Jahr 2050 60 % erreicht werden. Im Jahr 2010 wurden 11 % des Endenergieverbrauches durch erneuerbare Energieträger gedeckt, wovon Biomasse 71 % beigetragen hat.

 

Unter den zur energetischen Nutzung eingesetzten Biomassen machen biogene Festbrennstoffe den bedeutendsten Anteil aus. Festbrennstoffe aus Biomasse, insbesondere Holz, ersetzen heute im Energiesystem einen bedeutenden Anteil der eingesetzten fossilen Brennstoffe und tragen dadurch zur Reduktion energiebedingter Klimagas-Emissionen bei. Biogene Festbrennstoffe sind Brennstoffe aus Biomasse, die zum Zeitpunkt ihrer energetischen Nutzung in fester Form vorliegen. Demnach zählen z. B. Waldrestholz, Rapsstroh, Heu oder auch Holzkohle zu den biogenen Festbrennstoffen. Die verfügbaren und technisch nutzbaren biogenen Festbrennstoffe unterteilen sich in Rückstände bzw. Nebenprodukte und in speziell angebaute Energiepflanzen. Entsprechend groß ist auch die Bandbreite der nutzbaren Energiepflanzen, von Holz aus Kurzumtriebsplantagen bis zu halmgutartigen Biobrennstoffen.

 

Getragen von dem Grundgedanken nach dezentraler Energiebereitstellung auf holzartiger Biomassebasis, beschäftigt sich das Unternehmen "Forstprodukte Diecke" seit 2005 mit dem Anbau von schnell wachsenden Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen. Dazu wurden bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ca. 5 ha Kurzumtriebsplantagen mit der Baumart Pappel auf eigenen Flächen angelegt und zum Teil das erste Mal für die Erzeugung von Hackschnitzel beerntet.

 

Die mittelfristige Zielstellung des Unternehmens beinhaltet den wirtschaftlichen und nachhaltigen Dauerbetrieb geeignete geschlossene Technologiekette zur intensiven energetischen Nutzung von holzartigen Energiepflanzen für einen dezentralen Standort in Kölsa. Die Technologiekette umfasst die Prozesskettenglieder Anbau, Bewirtschaftung, Ernte, Lagerung, Brennstoffaufbereitung, Brennstoffveredlung (Brenngaserzeugung), Stromerzeugung, Stromnutzung, Wärmenutzung mitsamt den ökologischen und ökonomischen Aspekten. Es gilt, die Probleme der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis der thermochemischen Konversion von Biomasse im Rahmen einer kompletten Prozesskettenbetrachtung zu lösen. Diese Forderung wird für das konkrete Demonstrationsobjekt am besten durch einen Holzgas-Generator für den Leistungsbereich von 15 bis 30 kW_el in Kombination mit einem Wärmespeicher erfüllt.

 

Zur Minimierung des Wärmebedarfs für die HS-Trocknung soll das Dombelüftungsverfahren eingesetzt werden. Dieses innovative Verfahren, entwickelt von der TU Dresden, ermöglicht die Trocknung von Schüttgütern bis zur Gleichgewichtsfeuchte ohne Wärmeeinsatz.

 

Das Hauptziel der Aktivitäten des Unternehmens ist ausgerichtet auf die

  • Stärkung des ländlichen Raumes
  • Optimierung technologischer Abläufe
  • Wissenstransfer zur Kurzumtriebswirtschaft

 

Aktivitäten

  • Praxispartner für die TU Dresden in den wissenschaftlichen Verbundprojekten,"Agrowood" (2005-2009) und "AgroForNet" (2010-2014) -gefördert durch das BMBF-
  • Ausrichtung einer Energieholzmesse 2012 in Kölsa
  • Anlage von Kurzumtriebsplantagen in den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt